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Zivilschutz, Schutzräume und die Ukraine (Leserbrief)

Von Franz Meier, Stein

In den Medien und am Stammtisch ist der Zivilschutz wieder im Gespräch. Fragen: Wo ist mein «Luft-»Schutzraum? Wo müsste ich hingehen, wenn es im eigenen Haus keinen Schutzraum hat?
Heute hat es im Fricktal praktisch für jede:n Einwohner:in einen Schutzplatz. Für die meisten sogar im Haus, wo man wohnt. Für die andern gibt es eine Schutzraumzuweisung. Zwar würde es an den meisten Orten ein paar Tage dauern, bis der Schutzraum bereitgestellt – und «in Betrieb» genommen werden könnte. In Stein (in den andern Gemeinden weiss ich es nicht) sind aber auch die Liegestellen schon vorhanden und verteilt. Somit müssten die Schutzräume nur geräumt und die Liegestellen aufgestellt werden – was auch in weniger als einem Tag machbar wäre.
Der Krieg in der Ukraine ist nun zwar etwas weiter weg gerückt – 2500 km –, wird aber weiter gehen. Demnächst werden Putins Panzerarmeen zwar wohl im Frühjahrs-Morast der Ukraine stecken bleiben – oder auch aus andern Gründen nicht einsatzbereit sein. Die Gefahr aber bleibt – und wird sich wohl in den Sommer hineinziehen. Wir müssen hier somit kaum damit rechnen, dass die Schutzräume gebraucht werden.
Was aber durchaus passieren könnte – und das ist eine wirklich ernst zu nehmende Gefahr – dass versehentlich oder absichtlich Atomwaffen gezündet werden. Das könnte dazu führen, dass wir von atomarem Fallout (radioaktiver Staub und Niederschläge) bedroht werden. Eine radioaktive Verstrahlung der Luft und unseres Bodens wäre die Folge – und das könnte jederzeit passieren.
Es ist deshalb gut zu wissen, dass unsere Kellerräume – und natürlich auch die Schutzräume – in einem solchen Fall schon einen recht guten Schutz – eine bis zu 100-fach reduzierte radioaktive Strahlung – gewähren. In einem solchen Fall könnte man sich vorerst in die Kellerräume flüchten – «tauchen». Weiteren Schutz würden auch die Kaliumiodid-Tabletten bieten. Sie bewirken, dass unsere Schilddrüsen daran gehindert werden, Radioaktivität im eigenen Körper einzulagern. Es ist deshalb sinnvoll auch mal zu schauen, ob diese Jod-Tabletten im Medi-Schrank noch auffindbar sind. In einzelnen Gemeinden sind diese schon vor längerer Zeit verteilt worden – in andern liegen sie abgabebereit auf den Gemeindeverwaltungen.
Somit bleibt uns nur zu hoffen, dass «gute Geister» uns vor einem solchen Szenario bewahren. Zum Glück – immerhin – ist behördlicherseits in den letzten Jahrzehnten dafür gesorgt worden, dass genügend Schutzräume entstanden sind. Und die Zivilschutz-Angehörigen haben in den letzten Monaten auch bewiesen, dass sie «etwas leisten» können – ganz abgesehen von den Feuerwehren, die sowieso immer einsatzbereit sind.